Ein Alltag mit Demenz birgt viele Herausforderungen – sowohl für die betroffene Person selbst als auch für die Familie. Was tun im Notfall? Wo anrufen? Wo beraten lassen? Welche Hilfe kriege ich als Familie eines Demenzpatienten? All diese Fragen haben eine Antwort.
Diagnose Demenz ist keine Seltenheit mehr
In Deutschland leben derzeit rund 1,7 Millionen Menschen mit Demenz, berichtet die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Die Zahl der Demenzerkrankungen nimmt kontinuierlich zu. Täglich treten bis zu 900 Neuerkrankungen auf. Auch Betroffene, die noch nicht das 65. Lebensjahr erreicht haben nehmen zu. Derzeit spricht man von rund 25.000 Menschen unter 65 mit Demenz.
"Alle 100 Sekunden erkrankt in Deutschland jemand an Demenz. Hinter dieser abstrakten Zahl stehen menschliche Schicksale. Wer schon einmal einem Menschen mit Demenz begegnet ist, kann nachvollziehen, was die Erkrankung für den Einzelnen und seine Familie bedeutet. Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen brauchen mehr Hilfe und Unterstützung,“ sagt Monika Kaus, 1. Vorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft.
Krakheitsanzeichen der Demenz erkennen
Als Demenz wird in der Medizin ein Zustand bezeichnet, bei dem immer mehr Nervenzellen und Nervenkontakte zugrunde gehen. Ihren Großeltern oder Eltern fallen Namen und erst kürzlich vergangene Ereignisse nicht mehr ein und das Gedächtnis lässt immer mehr nach?
Viele fragen sich: Ist das normal im Alter oder schon eine Demenzerkrankung? Klarheit kann hier ein Arzt schaffen, da sich heutzutage eine Demenz schon sehr früh feststellen lässt.
Eine Demenzerkrankung kennzeichnet sich, je nach Mensch, durch verschiedene Veränderungen. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. erklärt, welche Merkmale für eine Demenz kennzeichnend sein können:
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nur kurz zurückliegende Ereignisse sind nicht mehr im Gedächtnis
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Wortfindungsstörungen
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Konzentrationsprobleme
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Datum oder Tageszeit fallen der betroffenen Person oft nicht ein
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Orientierungsprobleme und die Schwierigkeit, sich in einer fremden Umgebung zurecht zu finden
Diagnose Demenz – und nun?
Hat ein geliebter Mensch in Ihrem Angehörigen- oder Familienkreis die Diagnose Demenz erhalten, sollten Sie gemeinsam nach einer Lösung suchen. Um Missverständnisse bei Terminen oder Geburtstagen zu vermeiden, sollte das engste Umfeld von der Krankheit wissen.
Die Diagnose Demenz kann Sorgen und Ängste bei Betroffenen auslösen – reagieren Sie als Familie oder Freund mit Fürsorge auf die Nachricht. Viele Menschen brauchen einige Zeit, bis Sie sich damit auseinandergesetzt haben.
Die richtige Hilfe finden
Neben der eigenen Familie, ist der Austausch mit anderen Betroffenen eine weitere Möglichkeit, sich mit der Erkrankung auseinander zu setzen und diese zu verarbeiten. In ganz Deutschland gibt es Gruppen für Menschen mit beginnender Demenz. In diesen Gruppen finden Gespräche aber auch gemeinsame Ausflüge oder der Besuch kultureller Veranstaltungen statt – informieren Sie sich!
Wenden Sie sich an eine Alzheimer Gesellschaft oder an eine Demenz Beratungsstelle in Ihrer Nähe. Im Ruhrgebiet finden Sie Ansprechpartner z.B. in Dortmund, Münster, Essen, Wuppertal oder Bochum. Auskunft erhalten Sie auch am Telefon der Alzheimer Gesellschaft unter: 030-259379514.
Gemeinsam den Alltag strukturieren
Neben dem Austausch mit anderen Betroffenen, kann auch ein strukturierter Alltag dazu beitragen so lange wie möglich selbstständig zu bleiben. Fertigen Sie gemeinsam einen Wochenplan an oder nutzen Sie Klebezettel mit gleichen Farben für die Wohnung Ihrer betroffenen Person, um dort wichtige Dinge, wie z.B. Telefonnummern zu notieren.
Bei einer Demenzerkrankung werden die kognitiven Fähigkeiten beeinflusst. Das Gedächtnis, die Orientierung, das Denken und Rechnen aber auch die Sprache und das Urteilsvermögen leiden oftmals unter der Krankheit. Auch nahe stehende Personen werden zunehmend nicht mehr erkannt. Dagegen sind lange zurück liegende Ereignisse häufig sehr präsent. Durch die tägliche Wiederholung immer gleicher Abläufe verinnerlichen Menschen mit Demenz diese und wichtige Dinge geraten weniger schnell in Vergessenheit.
Pflegix-Helfer: Unterstützung für Demenzpatienten zu Hause
Menschen mit Demenz verlieren nach und nach die Fähigkeit zu kommunizieren, da sie vergessen. Wichtig ist es daher, miteinander durch gemeinsame Gespräche in Kontakt zu bleiben. Je weiter die Demenz fortschreitet, desto schwerer werden die einfachsten Tätigkeiten für Betroffene. Beim Anziehen passieren Fehler oder der Weg zur Post erscheint wie ein Labyrinth.
Damit Menschen mit Demenz länger selbstständig bleiben können, hilft Pflegix. Mit einem Pflegix-Helfer wird das Gespräch interessanter, der Weg zur Post einfacher und Einkaufen bleibt nicht mehr länger eine unüberwindliche Hürde. Werden Sie als Familie Teil des Netzwerkes und nehmen Sie Hilfe als Unterstützung im Alltag in Anspruch.