Die Deutsche Herzstiftung zum Thema Herzinfarkt
“Wenn es uns also gelingt, diese Erkrankungen konsequent zu behandeln oder noch besser deren Entstehung durch Prävention zu vermeiden, hätte die Herzschwäche sehr schnell ihren Schrecken verloren”, sagt Prof. Dr. med. Dietrich Andresen, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung.
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Ein Herzinfarkt entsteht, sobald eine koronare Herzkrankheitvorliegt – also eine Erkrankung der Herzkranzgefäße. Der Herzinfarkt äußert sich durch typische Symptome wie starke Schmerzen in der Brust,
Atemnot oder Übelkeit – er kann aber auch ganz schmerzfrei verlaufen. Im Notfall kommt es auf jede Minute an, desto geringer sind die weiteren Herzschäden. Daher immer bei Verdacht eines Herzinfarktes den Notruf 112 wählen!
Was ist ein Herzinfarkt?
Bei einem Herzinfarkt kommt es dazu, dass Muskeln, die das Herz umgeben, absterben. Eine mögliche Ursache ist der Verschluss eines Herzkranzgefäßes, einer sogenannten Koronararterie. Diese Koronararterien versorgen das menschliche Herz mit ausreichend Blut. Kommt es zu einem Herzinfarkt, kann das Herz nicht mit ausreichend Blut versorgt werden. Kann der Blutfluss nicht schnell genug wiederhergestellt werden, kann es zum Absterben der Arterien kommen. Dies macht einen Herzinfarkt zu einem lebensbedrohlichen Ereignis.
Akute und anhaltende Durchblutungsstörungen des Herzmuskels, in der Regel Herzinfarkte, sind der Grund für ca 20 Prozent aller Todesfälle in Europa. Die Herzerkrankungen nehmen stark zu:
“Dies sind auch die Erkrankungen, die mit zunehmendem Alter häufiger werden”
sagt Hugo A. Katus, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie
In den letzten Jahren hat die Wahrscheinlichkeit, in einem Krankenhaus an einem Herzinfarkt zu erkranken, abgenommen. Die Zahlen in Deutschland schwanken jedoch.
“Der auffällige Unterschied bei der Anzahl der akuten Herzinfarkte in den Bundesländern lässt sich noch nicht erklären, wenn allein das Alter als Faktor herausgerechnet oder ländliche Regionen mit längeren Rettungswegen anders beurteilt werden“
Dietrich Andresen, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung.
Risikofaktoren vermeiden
Folgende Risikofaktoren, die die Lebensweise beeinflussen und ein Herzinfarkt hervorrufen können sind:
- Stress
- Bluthochdruck
- Rauchen
- ungesunde Ernährung und Übergewicht
- Bewegungsmangel
- Zuckerkrankheit (Diabetes)
Älter werden ist ganz normal, auch für Ihr Herz. Das Herz ist mitunter das wichtigste Organ im menschlichen Körper. Ernährung, Gewicht und auch das Alter wirken sich auf das Herz aus. Auch die körperliche Fitness spielt eine große Rolle. Haben Sie schwere Vorerkrankungen? Auch diese können Sie anfällig für einen Infarkt machen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über Ihr Herzinfarktrisiko.
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Die Vorboten eines Infarktes erkennen – sofort handeln
Ein Herzinfarkt kann sich früh ankündigen, wird aber oftmals von Betroffenen zunächst nicht als solcher wahrgenommen. Besonders Schmerzen in der Brust, hinter dem Brustbein bei starker Belastung oder psychischem Stress können auf einen Infarkt hinweisen. Verspüren Sie öfter derartige Schmerzen, sollten Sie unbedingt mit Ihrem Arzt sprechen. Vorsorgeuntersuchungen (Check-Ups ) können helfen, Anzeichen rechtzeitig zu erkennen.
Um schwerwiegende Folgen eines Infarktes zu vermeiden sollte sofort gehandelt werden. Rufen Sie umgehend unter der Notrufnummer 112 den Rettungsdienst! Wird ein Herzinfarkt zu spät behandelt und dauert länger an, kann vermehrt Herzmuskelgewebe unwiederbringlich zerstört werden.
Symptome Herzinfarkt
- Starke Schmerzen und ein Druckgefühl im Brustkorb:
Je nach Mensch und Geschlecht zeigen sich unterschiedliche Anzeichen. Der Schmerz im Brustkorb gehört zu den häufig auftretenden Symptomen. Dabei kann sich der Schmerz ebenso in andere Körperregionen, wie Arme, Bauch, Rücken oder Hals ausbreiten. Brustschmerzen sind meist verbunden mit einer Atemnot, die mehrere Minuten anhält. Sie sollten in diesem Fall sofort handeln. Es besteht Lebensgefahr! - Übelkeit, Erbrechen und Atemnot:
Insbesondere Frauen verspüren derartige Anzeichen eines Herzinfarkts, was oft dazu führt, dass diese als Magenverstimmung wahrgenommen werden. Verspüren Sie derartige Symptome, sollten Sie sicher gehen und dann den Notarzt rufen, wenn die Beschwerden im extremen Ausmaß auftreten. - Brennen im Brustkorb:
Ein starkes brennendes Gefühl im Brustkorb kann ebenso ein Anzeichen für einen Herzinfarkt sein, wie ein massives Engegefühl. - Angstschweiß:
Menschen, die an einem Herzinfarkt leiden klagen häufig über eine starke Angst, die äußerlich durch eine blasse Gesichtsfarbe und kalten Schweiß sichtbar wird.
Unterschiedliche Anzeichen bei Männern und Frauen
Oftmals unterscheiden sich die Vorboten eines Herzinfarktes je nach Geschlecht. Bei Frauen äußern sich die Symptome anders als bei Männern. Aus diesem Grund erkennen viele betroffene Frauen die Gefahr nicht rechtzeitig. Die klassischen Anzeichen eines “männlichen Herzinfarktes” können auftreten – doch das ist deutlich seltener der Fall.
Man lernt im Studium immer, dass der Herzinfarkt mit Brustschmerzen und Schmerzen hinter dem Brustbein ausstrahlend zum Arm oder Unterkiefer beginnt” … “Diese Beschwerden können Frauen haben, müssen sie aber nicht in jedem Fall”
Herzchirurgin, Professor Sandra Eifert vom Klinikum Großhadern in München
Herzprobleme kündigen sich bei Frauen durch eher untypische und unspezifische Anzeichen an, wie die Deutsche Herzstiftung e.V. berichtet. Zu diesen gehören:
- Luft- und Atemnot
- Übelkeit und Erbrechen
- Verdauungsstörungen
- Schlafstörungen und anhaltende Müdigkeit
- Schmerzen im Oberbauch
- Druck- und Engegefühl im Brustkorb
Geschrieben am 31.07.2020 von Katharina Hahn