Im Februar 2021 erhielt der 59-jährige Seniorenbetreuer Stefan Niesslein aus München einen lebensverändernden Anruf: Sein adoptierter Hund Diego kommt doch früher als erwartet mit dem Tiertaxi aus Ungarn nach Deutschland. Nach wochenlanger Wartezeit ging dann plötzlich alles ganz schnell.
Adoption von Diego
Die Freude war groß, als Diego an einem Freitagnachmittag im Februar in München ankam. Doch die Adoption war gut geplant und vor allem durchdacht. Bereits im Januar stand fest, dass es Diego werden soll. Nach einiger Recherche im Internet und gründlichen Überlegungen war Stefan Niesslein von dem kleinen Podenco hin und weg.
Vermittelt wurde die Adoption von Diego über den gemeinnützigen Tierschutzverein “GuardianAngel4Dogs e.V.” mit Sitz in Heinsberg, welcher ebenfalls dabei half, die Fahrt von Ungarn nach Deutschland zu organisieren. Mit einem professionellen Transport wurde die Fahrt durchgeführt.
Dabei sei es nach EU-Richtlinien erlaubt, pro Person maximal fünf Tiere zu transportieren, erklärt Stefan Niesslein gegenüber Pflegix sein Fachwissen. Ebenso wichtig sei ihm gewesen, etwas Gutes für die Tiere zu tun, sie von dem Leben auf der Straße in Ungarn zu retten und keineswegs die illegalen Welpenzuchten zu unterstützen.
Diegos Ankunft in München
Vor der Ausreise wurde Hund Diego von dem örtlichen Tierarzt untersucht, geimpft und durfte gesund das Land verlassen und seinen Weg in ein neues, sicheres und besseres Leben antreten. Was ihn in seinem neuen Leben in Deutschland erwarten würde, wusste der Rüde zu dem Zeitpunkt nicht.
Vor Ankunft in München liefen bei Stefan Niesslein die Vorbereitungen auf Hochtouren. Er fertigte mit viel Liebe zum Detail eine Hundebox für den Neuankömmling an. Diego sollte sich wohl und vor allem in Sicherheit fühlen in seinem neuen Zuhause.
“Ich habe eine große Holzbox gebaut, in der Diego nach seiner Ankunft auch direkt eingeschlafen ist – er war wohl erschöpft von der Reise”, erklärt Niesslein.
Das Ablegen sei ein wichtiges und gutes Zeichen, dass sich der Hund sicher fühle und sein Zuhause auch mag, erklärt Niesslein.
Einleben im neuen Zuhause
Doch aller Anfang ist schwer! Die ersten Tage verliefen etwas holprig, Diego und Stefan Niesslein mussten sich erst aneinander gewöhnen. Doch die anfänglichen Schwierigkeiten beschränkten sich auf das ein oder andere Bellen von Diego in Situationen, in denen er unsicher war. Doch die Tage vergingen wie im Flug, sodass das Zusammenleben der beiden nun reibungslos läuft.
Auch hier ist Niesslein dankbar für die Unterstützung des Tierschutzvereins. Eine Tiertrainerin kam vor Ort zu Besuch, um das neue Zuhause des Rüden zu begutachten. Ohne Bedenken konnte Sie bestätigen, dass Diego bei Stefan Niesslein gut aufgehoben ist. Besonders überzeugen konnte die selbstgebaute Hundebox, die als Rückzugsort für Diego dient.
Hundeerziehung lernen
Auch kleine Tipps zum Training brachte die Trainerin mit. Niesslein lehrt nun, dass eine liebevolle Strenge und Konsequenz bei der Hundeerziehung das A und O ist. Grenzen müssen eingehalten werden und Diego lernt, dass er nicht auf den Tisch springen darf.
Was der Rüde in seinem früheren Leben in Ungarn durchgemacht hat, kann niemand genau sagen. Aber die Erziehung von Diego wird von Stefan Niesslein sehr ernst genommen, denn Gehorsam sei wichtig, damit Diego zu seinen Einsätzen als Alltagshelfer mitkommen kann.
Diego im Einsatz
Stefan Niesslein ist bei seiner Arbeit als Alltagshelfer bei Pflegix fast täglich im Einsatz. Er betreut und begleitet Senioren in ihrem Alltag – ob auf dem Weg zu Arztbesuchen, beim Einkaufen oder im Haushalt. Aber klappt das auch mit Hund?
Die Antwort ist ein klares Ja, “sofern die Kunden das möchten”, so Niesslein. Bevor er Diego zu einem Einsatz mitbringt, müsse dies selbstverständlich mit seinen Kunden abgesprochen sein – das ist für Niesslein “selbstverständlich und professionell”.
Hund als seelische Unterstützung
Bereits vor dem Eintreffen von Diego hat der Alltagshelfer seinen Stammkunden von dem neuen tierischen Begleiter erzählt. Die Resonanz war durchweg positiv und überwältigend. Die Kunden haben kleine Leckerchen für den neuen Begleiter von Niesslein besorgt und sich mindestens genauso stark wie der Besitzer selbst auf das Eintreffen des Rüden gefreut.
“Wenn die Menschen sich freuen, merkt das Tier das ganz besonders”, so Niesslein.
Was den Münchener Alltagshelfer besonders berührt hat, ist die Freude seiner Kunden, für die der kleine Podenco im Einsatz war. Es gab von einigen Stammkunden kleine Willkommensgeschenke, wie zum Beispiel ein Halstuch oder ein sechs Kilo Paket mit Futter.
Ein besonderes Verhältnis besteht zwischen Diego und der Kundin, die Stefan Niesslein jeden Dienstag besucht. Liebevoll wird die ältere Dame auch “Oma Dagmar” genannt, da sie den kleinen Podenco aus Ungarn wie einen Enkel behandelt und umsorgt. Viele ältere Menschen freuen sich auf den wöchentlichen Besuch des Alltagshelfers und Diego. Die Woche über wird sich Gedanken gemacht, Leckerchen werden besorgt – das reiche schon aus, um auch die seelische Gesundheit der Senioren zu fördern.
Tierischer erster Geburtstag
Auch der erste Geburtstag des Rüden wurde keineswegs vernachlässigt – ganz im Gegenteil. Nach dem Einsatz als Alltagshelfer und dem Besuch der Wäscherei wollte “Oma Dagmar” noch in der Konditorei anhalten und Kuchen kaufen. Zuhause war sogar eine kleiner Sekt zum Anstoßen bereitgestellt.
“Es ist wichtig, Abwechslung in den Alltag der Menschen zu bringen ”, betont Niesslein.
Für Diego gab es zur Feier des Tages ein großes Paket mit Leckerchen, eingepackt mit einer roten Schleife. Mit so viel Liebe und Freude seiner Kunden habe der Alltagshelfer nicht gerechnet.
“Diego ist quasi ein Therapiehund für meine Kunden, er bringt die Lebensfreude zurück”, so Niesslein.
Der rumänische Podenco tut der Seele der Senioren, die Niesslein täglich betreut etwas Gutes, indem er einfach da ist. Die meisten Kunden betreut Niesslein ein Mal in der Woche. Doch da hört die Zusammenarbeit nicht auf. Wer fit genug ist und WhatsApp auf dem Handy hat und nutzt, bekommt von dem Alltagshelfer auch das ein oder andere Foto zugeschickt, um die Zeit bis zum nächsten Treffen zu überbrücken und über Diego auf dem neuesten Stand zu bleiben.
“Fotos von Diego sind wie eine seelische Streicheleinheit für die Senioren die Woche über”, so Niesslein.
Gemeinsam im Alltag unterwegs
Mit Diego an seiner Seite ist der Münchener Seniorenbetreuer und Alltagshelfer auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs und sie sind dort ein eingespieltes Team. In der U-Bahn saß Diego anfangs in einer Transportbox, um sich an die neue Lebenssituation zu gewöhnen. Doch nach kurzer Eingewöhnungsphase geht es auch ohne Box. Auch den Weg von der U-Bahn Station zu der Stammkundin kennt der Rüde ganz genau.
Die Pflegix Redaktion wünscht Stefan Niesslein und seinem Hund Diego für die weitere Arbeit als Alltagshelfer und Seniorenbetreuer alles Gute und viel Freude bei der täglichen Betreuung von Menschen mit Unterstützungsbedarf. Die ganze Geschichte über Stefan Niesslein können Sie auch hier im Pflegix Magazin nachlesen.
Wenn Sie selbst auch auf der Suche nach einem Helfer in Ihrer Nähe sind, unterstützt Pflegix Sie bei der Suche und vermittelt qualifizierte Seniorenbetreuer und Alltagshelfer. Bei Fragen steht Ihnen das Pflegix Care-Team über WhatsApp zur Verfügung.