Mit der Pflege eines Menschen geht häufig auch eine große Veränderung im Alltag der pflegenden Angehörigen mit ein. Wir haben einige hilfreiche, kostenfreie Hilfsangebote für Sie zusammengefasst, damit Sie die Pflegesituation zwischen Fürsorge und Alltag bestmöglich meistern können.
Hohe Belastung von pflegenden Angehörigen
“Brauchen Sie Hilfe?” – Hilfe kann eine tolle Geste sein, doch täglich rund um die Uhr für jemanden da zu sein, geht schnell an die eigenen Kräfte. Wenn Angehörige erschöpft sind, kommt die Frage nach Unterstützung auf. Besser ist es jedoch, gleich Hilfe mit ins Boot der Pflege zu holen.
Es gibt in Deutschland einige kostenfreie und kostengünstige Angebote für Angehörige in einer Pflegesituation. Insbesondere in den ersten Woche einer stressreichen Pflege gibt es viel zu organisieren. Oftmals tut es weh, Mutter, Vater oder den Partner plötzlich hilflos zu erleben. Das Verdrängen solcher Gefühle ist die Folge.
Richtig mit Belastungen umzugehen ist nicht leicht – aber lernbar. “Manche verschließen die Augen davor, dass die Pflege anstrengender wird”, sagt Frank Schumann, Leiter der Fachstelle für pflegende Angehörige in Berlin.
Kostenlose Pflegekurse
Um die häusliche Pflege und die Pflegesituation für Angehörige zu erleichtern, bieten verschiedene Krankenversicherungen kostenlose Pflegekurse an. An den Kursen können Angehörige, pflegende Freunde oder Nachbarn teilnehmen. In den Kursen erfahren Sie Grundlegendes zur Pflegetätigkeit in häuslicher Umgebung und Ihre bisher vorhandenen Kenntnisse werden ausgebaut und vertieft.
Nachfolgend ist eine Auswahl an Pflegekassen aufgelistet, die Schulungen zu verschiedenen pflegerischen Themen und Lebenssituationen anbieten:
Neben den Pflegekassen erhalten Sie auch weitere hilfreiche Informationen zum Thema kostenlose Pflegekurse auf der Seite des Deutschen Caritasverband e.V.
Kostenlose Pflegeberatung
Die erste Frage die sich stellt, ist: Sollte ich mich beraten lassen? Hier lautet die Antwort ganz klar: Ja! Bei einer Pflegekasse gibt es unterschiedliche Leistungsangebote. Diese sind zum Beispiel davon abhängig, ob die pflegende Person in einem Pflegeheim lebt oder von einem Angehörigen zu Hause gepflegt wird. Je nach Situation stehen Ihnen unterschiedliche Hilfen und Beiträge zu.
Die Pflegeberatung klärt Sie kompetent darüber auf, welche Angebote Ihnen von der Pflegekasse zustehen und gibt Hilfen an die Hand, welche Möglichkeiten der Versorgung möglich sind. In der Beratung wird ebenso besprochen, welche der Leistungen Sie am besten in Anspruch nehmen können. Die Beratung ist daran orientiert, die Versorgung der pflegebedürftigen Person nach ihren Wünschen und Bedürfnissen zu organisieren.
Tipp:
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Lassen Sie sich wenn möglich beraten, bevor Sie einen Antrag auf Pflegeleistungen stellen
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Wichtige Details zur Pflegeberatung beantwortet Ihnen vor Ort der MDK (Medizinische Dienst der Krankenversicherung)
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Nutzen Sie das Beratungsangebot zur Pflegeversicherung, um die Pflege zu organisieren
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Die Beratung kann telefonisch oder direkt bei Ihnen zu Hause stattfinden
Gespräch bei der Pflegeberatung
Grundsätzlich ist es gesetzlich geregelt, welche Leistungen über die Pflegeberatung abgedeckt werden sollen. Dazu zählt zum Beispiel das Erstellen und Umsetzen eines Versorgungsplanes für den Pflegebedürftigen. Zögern Sie dennoch nicht, alle Ihre Sorgen rund um die Pflege anzusprechen.
In der folgenden Auflistung finden Sie einige mögliche Themen, die bei einem Gespräch mit einer Pflegeberatungsstelle besprochen werden können:
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Kostenübernahme und Zuschüsse beantragen
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Ort der Pflege: Kann die Pflege zu Hause oder in einem Pflegeheim durchgeführt werden?
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Versicherungsschutz der pflegenden Person und ihrer Angehörigen
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Hilfsmittel zur Pflege: Senioren-Handy, Hausnotruf, Pflegebett
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weitere Informationen zur Umsetzung der häuslichen Pflege
Achtung:
Nicht bei jeder Beratungsstelle ist die Beratung für Sie kostenfrei. Bei privaten Dienstleistern oder Internet-Beratungen werden oftmals Kosten erhoben! Eine erste Anlaufstelle kann ihre Pflegekasse sein. Nehmen Sie eine Pflegeberatung der Krankenkasse in Anspruch, da diese von Ihrer Kasse ebenso bezahlt werden. Außerdem bieten Sozialdienste und Krankenhäuser eine kostenfreie Pflegeberatung an.
Kurzzeitige Hilfe über den Entlastungsbetrag
Eine Möglichkeit, die in einer Pflegesituation Hilfe leisten kann, ist der Entlastungsbetrag. Im Angehörigen-Entlastungsgesetz verankert, dient der Entlastungsbetrag dazu, Angehörige vor Überforderung in einer Pflegesituation zu schützen.
Pro Monat stehen bis zu 125 Euro Verfügung. Dieser Betrag wird Ihnen nicht in bar ausgezahlt, er dient vielmehr dazu, bestimmte Leistungen in Anspruch zu nehmen und pflegende Familienangehörige langfristig zu unterstützen. Der Betrag richtet sich an Menschen, die einen Pflegegrad (1-5) beziehen und in ihrer häuslicher Umgebung gepflegt werden. Weitere Informationen zum Entlastungsbetrag haben wir in einem Magazin-Artikel für Sie zusammengefasst.
Pflegix-Helfer als Entlastungsmöglichkeit
Mit Hilfe des Entlastungsbetrags können Pflegebedürftige und pflegende Angehörige beraten und entlastet werden. So kann z.B. eine Haushaltshilfe engagiert werden aber auch Unterstützung im Alltag wie eine Begleitung bei Spaziergängen.
Auch Pflegix bietet Familien und Angehörigen sofortige Hilfe vor Ort an. Sind Sie als Angehöriger erkrankt oder beruflich verhindert und brauchen Unterstützung? Pflegix findet für Sie den passenden Helfer.
Gemeinsam finden wir den passenden Helfer und Sie werden durch die Zusammenarbeit sofort entlastet. Unsere Pflegix-Helfer sind in vielen Bereichen aktiv und unterstützen Familien: Ob als Alltagshelfer, Seniorenbetreuer, Einkaufs-, Technik- oder Haushaltshilfe. Die Helfer von Pflegix sind im Alltag stets an der Seite von Familien und Angehörigen.
Pflegix Benefit – Vereinbarkeit von Pflege und Beruf meistern
Vollzeit Pflege eines Angehörigen, Krankheitsfall in der Familie, Unfall und das trotz Vollzeitjob? Unser Tipp: Holen Sie Ihren Arbeitgeber mit ins Boot. Informieren Sie Ihren Arbeitgeber und Ihr Unternehmen über die akute, private Situation und finden Sie gemeinsam eine Lösung – die für beide Seiten attraktiv ist.
Aber was kann Pflegix Benefit? Bei Pflegix Benefit bietet der Arbeitgeber Ihnen Hilfsangebote von Pflegix an, um Sie in privaten Situationen zu unterstützen. Dabei erhalten Sie als Arbeitnehmer die Helfer von Pflegix zu einem vergünstigten Preis. Pflegix verfügt mit über 15.000 Helfern über ein umfangreiches Helfer-Netzwerk und bietet innerhalb von 12 Stunden erste Helferbewerbungen – damit die Unterstützung schnellstmöglich beginnen kann. Machen Sie Ihren Arbeitgeber auf die Angebote von Pflegix Benefit aufmerksam! Mit Pflegix Benefit gehört ihre Doppelbelastung von Job und privater Notsituation der Vergangenheit an.
Kurzzeitpflege – die kurzzeitige Entlastung für Angehörige
Ebenso kann die Kurzzeitpflege eine gute Unterstützungsmöglichkeit für pflegende Angehörige sein. Während einer “kurzen Zeit” können Angehörige die Pflege anderen Personen überlassen. Dabei ist die Kostenübernahme bei der Kurzzeitpflege ab Pflegegrad 2 möglich. Angehörige haben die Möglichkeit, Pflegebedürftige für kurze Zeit stationär in einer Pflegeeinrichtung unterzubringen. Es können bis zu 1612 Euro im Jahr gezahlt werden, wobei der Betrag auf bis zu acht Wochen aufgeteilt werden kann.
Die Kurzzeitpflege kommt z.B. dann in Frage, wenn die Pflege in den eigenen vier Wänden nicht mehr garantiert werden kann. Ein Antrag auf Kurzzeitpflege muss vor der Inanspruchnahme der Kurzzeitpflege gestellt werden. Damit die Pflegekasse die Kosten übernimmt, sollte eine Einrichtung gewählt werden, die anerkannt und zugelassen ist.
Fazit
Im Falle einer Pflegesituation im familiären Umfeld gibt es einige gesetzlich geregelte und kostenfreie Unterstützungsmöglichkeiten für Angehörige. Diese Angebote erstrecken sich über persönliche Hilfen in Form von Beratungsgesprächen zur Pflege bis hin zu Pflegekursen oder finanziellen Entlastungen wie die Kurzzeitpflege in einer stationären Einrichtung.
Auch Pflegix steht mit seinem Motto “Für Ihr Plus an Lebensqualität” an der Seite von Familien und bietet Angebote wie Einkaufshilfen oder Seniorenbetreuer zur Unterstützung im Alltag an.