Der Teppich verdreht, die Hausschuhe im Weg oder ein Kabel liegt auf dem Boden – schon ist es passiert und der Sturz im Haushalt ist geschehen. Nicht selten ziehen leicht erscheinende Stürze verheerende Folgen mit sich. Doch Stürze in den eigenen vier Wänden sind mit einigen Tricks vermeidbar. Lesen Sie hilfreiche Tipps rund um das Thema gefährliche Stolperfallen und wie Sie Risikofaktoren eliminieren.
Stürzen ist keine Seltenheit
Die meisten Unfälle passieren im Haushalt, sagt der Volksmund – und dieses Sprichwort stimmt. Für ältere Menschen erhöht sich die Sturzgefahr im Alter. Ab dem 65. Lebensjahr stürzen Menschen immer häufiger. Gründe dafür sind die zunehmende Abnahme an Muskeln, hinzu kommen Fälle von Osteoporose.
“Rund ein Drittel aller über 65-jährigen stürzt mindestens einmal im Jahr schwer”, sagt Professor Dr. med. Christoph Josten, Präsident der Deutschen Gesellschaft für für Unfallchirurgie (DGU).
Stürze, bei denen ältere Menschen betroffen sind, haben oft den Bruch des Oberschenkelhalsknochens als Folge – wovon meist Frauen betroffen sind. Kommt es zum Sturz sind – anders als für junge Menschen – für Senioren die Stürze mit schweren und langfristigen Folgen verbunden.
Langfristige Folgen
Doch Betroffene haben nicht nur ein erhöhtes Sterberisiko. Selbst bei einem optimalen Behandlungsverlauf leiden sie den Rest ihres Lebens unter psychischen Folgen und sind pflegebedürftig. „Die Angst, erneut zu stürzen – das sogenannte ‚Post Fall Syndrome‘ – schränkt Betroffene in ihrem Aktionsradius radikal ein“, erklärt Josten.
„Glücklicherweise benötigen davon nur ein Fünftel medizinische Betreuung aufgrund von Verletzungsfolgen“, so Josten.
Das Risiko, an den Folgen einer Oberschenkelhalsfraktur zu versterben, sei jedoch für ältere Menschen besonders hoch: „Jeder dritte bis vierte Patient über 85 Jahre mit hüftgelenksnaher Fraktur stirbt innerhalb des ersten Jahres“, erläutert Josten.
Stolperfallen bestmöglich meiden
Um die Gefahr eines Sturzes bestmöglich zu meiden, gilt es Gefahren auf dem Fußboden und Stolperfallen zu vermeiden. Da Stürze besonders bei älteren Menschen zu schweren Verletzungen führen oder auch häufig Knochenbrüche die Folge sind, sind Stürze im Haushalt eine ernstzunehmende Angelegenheit. Aus diesem Grund geben wir Tipps, um Stürze und Gefahren zu vermeiden:
Tipp 1: Die Sturzprävention
Entfernen Sie alle Gegenstände in der Umgebung einer Person, die für einen Sturz anfällig sein könnte oder sich unsicher auf den Beinen fühlt.
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Teppiche stellen eine große Stolperfalle dar. Entfernen Sie diese und achten Sie darauf, dass sich keine Ecken hochrollen können und zum Hindernis werden.
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Nutzen Sie schnurlose Telefone anstatt alte Telefone mit Kabel. Wenn ein Kabel vorhanden ist, so sollte dieses sicher mit einem Kabelkanal verstaut sein.
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Prüfen Sie die Rutschfestigkeit von Bad- und Duschvorlegern. Beim Ein- und Austreten im Nassbereich lauert ebenfalls eine Gefahrenquelle.
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Bringen Sie Ordnung in das Chaos. Platzieren Sie häufig benutzte Gegenstände in der Küche an einem gut erreichbaren Platz.
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Stellen Sie sicher, dass Personen mit Sturzpotential ein festes Schuhwerk tragen. Zu vermeiden sind dabei Hausschuhe zum Reinschlüpfen oder Schuhe mit Schnürsenkeln, die sich lösen können. Besser: Nutzen Sie Socken mit Stopper-Funktion oder Schuhe mit Klettverschluss.
Tipp 2: Vertrauen nicht verlieren
Wer ein Mal schwer gestürzt ist, bekommt schnell Angst, wieder zu stürzen und sich erneut schwer zu verletzen. Wenn Sie als Angehörige eine Person betreuen, motivieren Sie die Person mit liebevoll- aufmunternden Worten. Leisten Sie da wo notwendig hilfreiche Unterstützung, aber verzichten Sie wenn möglich darauf, Kleinigkeiten zu übernehmen, welche die Selbstständigkeit erhalten.
Tipp 3: Regelmäßige Bewegung
Um die Sturzgefahr langfristig zu minimieren, empfehlen Experten älteren Menschen eine regelmäßige und gezielte Bewegung. Diese kann von Person zu Person unterschiedlich sein. Einige Beispiele, die den Kreislauf ankurbeln, finden Sie hier:
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Koordination, Kraft und Reaktionsgeschwindigkeit trainieren, zum Beispiel mit Step Aerobic – auch für Menschen ab 75 Jahren, wenn sie sich sicher auf den Beinen fühlen.
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Gehen auf unterschiedlichen Untergründen trainieren (im Wald spazieren, auf Steinen oder auf weichen Böden).
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Nehmen Sie alltägliche Dinge als Trainingsmittel, z.B. eine 0,5 Liter Flasche Wasser und trainieren Sie so Ausdauer und Koordination.
Tipp 4: Sicherheit Testen
Um das persönliche Sturzrisiko zu testen, empfiehlt der Norddeutsche Rundfunk (NDR) für ältere Menschen in Begleitung von Angehörigen den persönlichen Sturzrisiko-Test. Dieser funktioniert wie folgt:
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Wer eine Strecke von ca. 10 Metern länger als 10 Sekunden braucht,
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wer nicht länger als fünf Sekunden auf einem Bein stehen kann,
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oder wer nicht innerhalb von 15 Sekunden fünf Mal aufstehen und sich wieder hinsetzen kann, gilt als sturzgefährdet.
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